Stuttgart,

den. 17. Okt. 20

Wiederholdstr. 13

Sehr verehrter Herr Schlick,

ich danke Ihnen recht herzlich für
Ihren Brief, denn Ihre Zustimmung zu
meiner Arbeit (1) ist mir eine grosse Freude.
Ich habe Ihre Schriften stets sehr gern gelesen,
denn ich bewundere darin die grosse Nüchtern-
heit der Überlegung und die Bestimmtheit
der Begriffsbildung. In einer Zeit, wo die
Philosophie so darnieder liegt, dass sie ihr
Unvermögen gewöhnlich nur durch die Dunkelheit
des sprachlichen Ausdrucks zu verhüllen vermag,
scheinen mir Ihre Schriften zu den wenigen zu
gehören, aus denen heraus die wissenschaftliche
Philosophie neu erwachsen wird. Wenn ich Ihren
Untersuchungen in einigen Punkten widersprechen
musste, so liegt das vielleicht z.T. in einer